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Freitag, 29. Mai 2015


Spannende “Unterwelt” Hersbrucks


Keller

Über diese Treppe geht es in Hersbrucks “Unterwelt”“.            Foto: R. Kraut


HERSBRUCK - ,,Das ist ja Wahnsinn, was unter dem Hersbruck so alles ist“, entfuhr es einer Zuschauerin beim Vortrag über die Keller im Stadtcafé, als sie die ersten Bilder gesehen hatte, die Richard Kraut und Georg Hutzler vorführten. Und tatsächlich staunte man über die riesigen Kellerräume und gepflasterten Gänge, die sich unter Tage auftun.

Dank des Entgegenkommens der Familie Höfler konnten die beiden Mitglieder der Hersbrucker Altstadtfreunde den Keller begehen, vermessen und fotografieren. Und das machte es für die Zuschauer gut vorstellbar, Weil immer wieder der Plan mit dem Standort eingeblendet wurde, von dem aus der Fotograf die Aufnahme gemacht hat. Dank der guten Ausleuchtung und der modernen Technik Wurden die Kellerräume gut vorstellbar.

Keller Birgit

Am Fußboden die Kalksteinpflasterung mit Mittelrinne zum Ablauf des Sicker- und Eiswassers, die meterhohen Seitenwände aus mächtigen Kalksteinquadern und die Tonnengewölbe aus Kalk- oder Backsteinen gemauert. Insgesamt sind die Gänge fast 250 Meter lang. Diese Anlage ist nicht nur ein Beispiel hoher Handwerkskunst, sondern zeigt auch, welche Bedeutung die Bierbrauerei in Hersbruck nach dem 30-jährigen Krieg eingenommen hatte.

Weil zum Bierbrauen neben Hopfen, Malz und Wasser auch viel Holz zum Sieden gebraucht wurde, konnte das Bier hier günstiger als in Nürnberg hergestellt werden. Die Bürger verkauften es dann in die Stadt und in die umliegenden Orte, denn nur Klöster und Adelige waren außer ihnen berechtigt, Bier zu brauen. In den Kirchenbüchern ist von zahllosen Einwohnern die Rede, deren Beruf "Bürger und Bierbrauer“ war. Die beiden Erkunder hatten auch ein Stück Schwarz-blauen Ton mitgebracht, der erst ausgegraben werden musste, bevor die Keller gemauert werden konnten.

Mit langem Applaus bedankten sich die vielen Zuschauer für die ausführliche Darstellung in Wort und Bild.



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