HZ
Pfingsten 23.Mai 2015


Staunen über Denkmäler

Altstadtfreunde  gutachteten historische Brunnen in Nürnberg

HERSBRUCK - Die Hersbrucker  Altstadtfreunde waren in Nürnberg, um dort sanierte Denkmäler kennenzulernen.

Zuerst wollte man die von allen Banken leergeräumte Lorenzkirche sehen, die große Weite des Raumes erleben und vor allem das Sakramentshäuschen von Adam Kraft neu erleben. Dann ging es in das nahe Möbelgeschäft Neubauer, wo die Gruppe von Inhaberin Claudia Schweizer empfangen und zum Hausbrunnen in den Keller geführt wurde. Einst war dort ein kleiner Hof mit Handwerkerhäusern, die ihr Gebrauchswasser aus diesem Brunnen schöpften - einer von über 1000 Brunnen in der Nürnberger Altstadt. Als die Wasserleitung nach 1856 eingeführt wurde, mussten die Brunnen verfüllt werden. Oft wurde aber nur die Öffnung mit Brettern verkeilt und dann einen halben Meter mit Schutt aufgefüllt. Bei Bauarbeiten wurde der Brunnenschacht 1974 entdeckt und Wieder verschlossen. Doch 20 Jahre später wollte man ihn aufdecken und suchte den Standort.

Freilich wurde das Wasser aus Ziehbrunnen schon früher nicht getrunken. Die Besucher staunten, als sie hörten, dass der Wasserspiegel durch den Bau eines Kinos stark ab sank, sodass der Brunnen 2001 mit Eimern weiter ausgegraben werden konnte, über 15 m ließen sich die Männer an Seilen hinunter.

Nachdem auch die Kunstausstellung des Nürnberger Architekten Friedrich Neubauer im Nachbarkeller gewürdigt worden war, und sich Vorsitzender Georg Hutzler bei der Inhaberin für die interessante Stunde bedankt hatte, ging es einige Meter weiter zur Kühnertsgasse, nahe dem Marientor.

Dort wartete der 2. Vorsitzende Reinhold Hahn auf die Gruppe und erläuterte die Geschichte der drei spätmittelalterlichen Handwerkerhäuser, die aus der Zeit von 1377 bzw. 1434 stammen und in diesem Hinterhof vom Krieg verschont wurden. Als man nach 2003 die Gebäude sanieren wollte, stellte man fest, dass es sich um einen Fachwerk-Ständerbau mit eingestelltem Holzkasten in Blockbauweise handelte. Da es solche Gebäude kaum noch gibt, so wurden sie unter Denkmalschutz gestellt und sorgfältig dokumentiert. Um die Gebäude zu erhalten, verzichtete man auf den Einbau von Bädern und Küchen und machte daraus ein Museum.

HELMUT SÜß



'nauf