Hersbrucker Zeitung
Mittwoch, 6. Mai 2015



Hübsche Denkmäler im Orlatal

Kahla

Die Hersbrucker Altstadtfreunde spazierten durch Kahla. Foto: privat

HERSBRUCK / ORLATAL  -- Bei strahlendem Sonnenschein brachen die Hersbrucker Altstadtfreunde zu ihrem jährlichen Vereinsausflug auf. Er führte diesmal ins Orlatal und an die mittlere Saale, in die Gegend zwischen Saalfeld und Jena. Einige sanierte Denkmäler standen auf dem Besichtigungsprogramm. Erste Station war die Windmühle in Linda, mitten in der Landschaft der 600 Plothener Himmelsteiche.

Sie, die 1813 errichtet Wurde und sich im technischen Stand von 1867 befindet, wurde 1981 von der Familie Knapp erworben und zu einer Kleinkunstbühne mit Mühlenmuseum umgebaut. Die Besucher staunten, als sie auf dem Sackboden Platz nahmen und ihnen Ina Knapp von der Renovierung, der Technik und vom Brauchtum der Mühle erzählte. Als man die beeindruckenden Holzzahnräder, die elf Meter hohe Rad sah, konnte man verstehen, dass die Mühle durchdrehte, wenn der Müller bei starkem Wind zu viele Bretter in die Flügel gelegt hatte. Durchs liebliche Orlatal ging es vorbei an dem Jahreszeitenschloss Oppurg (4 Portale, 12 Kamine, 52 Türen, 365 Fenster) nach Pößneck. Beim Stadtrundgang wurden die Reste der alten Stadtburg gezeigt, neben der um 1280 die Stadt planmäßig angelegt Wurde. Ein Meisterwerk ist das Rathaus mit seinem gotischen Nordgiebel und der großartigen Freitreppe. Vom Karmelitenkloster (1315) ist noch der riesige Keller der Klosterkirche vorhanden, die 1871 zu einer Schule umgebaut wurde. Dieses Gebäude wurde nun zu einer Stadtbibliothek mit Bücherturm umgestaltet und erhielt dafür den Thüringer Denkmal- schutzpreis. Nun hat die Stadt auch drei alte Klostergebäude erworben und diese denkmalgerecht für das neue neue Stadtmuseum umgestaltet. Vorbei an der sagenumwobenen Burg Orlamünde ging es nach Kahla. Ein Rundgang zeigte die Stadtentwicklung auf einer Terrasse über dem Saaletal, den doppelten Mauerzug der Ringmauer aus dem 14. Jahrhundert und die tiefen Keller dieser Stadt. Dann ging es auf die Leuchtenburg, die sich über dem Dohlenstein auf einem 400 Meter hohen Muschelkalkberg befindet und die Königin des Saaletals genannt wird. Bei der Führung durch die Burg, die aus dem 13. Jahrhundert stammt, begeisterte besonders der 80 Meter tiefe Burgbrunnen, aus dem mit einem Tretrad Wasser gepumpt werden konnte. 1997 Wurde die Jugendherberge geschlossen und die Burg stand' 14 Jahre leer. Eine Bürgerstiftung erwarb sie und belebte die Burg durch die Ausstellung "Porzellanwelten", die durch einen Besucherpavillon uraltes und modernes gegenüberstellt.

Ein Weiterer Tag War Rudolstadt gewidmet. Nach dem Gottesdienst in der Andreaskirche Wurden der Altar, die reich geschmückte Kanzel, der Fürstenstand mit dem Stammbaum der Grafen von Schwarzburg und das großartige Alabaster-Epitaph der Familie Schönfeld von 1587 bewundert. Nach einem Rundgang durch die Stadt mit ihren schénen Renaissance-Portalen ging es zur Führung durch das  Barockschloss Heidecksburg, von dem man einen atemberaubenden Blick auf die Stadt und das Saaletal hat.

Nach der Führung Wartete noch das biedermeierliche Schillerhaus auf die Besucher, bevor man sich im Saalepark beim Museumsfest des ältesten deutschen Freilichtmuseums traf. In dem Bauernhaus Von 1667 konnte man Leben und Arbeit der Menschen von einst studieren, und im Birkenheider Haus von 1700 war eine Dorf-Apotheke aufgebaut, die mit ihren Mörsern und Arzneiflaschen an den Olitätenhandel der  Buckelapotheker erinnerte, die im Thüringer Wald Heilkräuter sammelten und verstellten.

HELMUT SÜß

 

 




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