Montag, 15. September 2014


Offene Türen bei Denkmälern


  
HOHENSTEIN/HERSBRUCK - Wie wehre ich mich bei einer Wirtshausschlägerei? Andreas Fuchs und seine Freunde führten auf der Burg Hohenstein vor, wie schon im Mittelalter unliebsame Zeitgenossen abgewehrt wurden. Außerdem bekamen die Besucher am Tag des offenen Denkmals Schwertkämpfe .und Bogenschießen (im Bild Andreas Fuchs) geboten. ,,Wetten dürfen an der Kuchentheke abgegeben werden“, meinte einer bevor bei einem Turnier die Pfeile in die Zielscheiben surrten. Das Thema Farbe deckte Burgherr Georg Maul vor allem mit den Blumen im Garten auf dem Felsennest ab, zum Beispiel blühte der Sonnenhut. Zeitweise musste er wegen des Andrangs den Palas schließen. Die Hersbrucker Altstadtfreunde luden in ihr Domizil Gänsturm ein. Oben lm Fachwerkteil lockte die Aussicht auf die Dächer und in die Braugasse. Unten durften die Gäste in den im inneren runden Teil der früheren Stadtbefestigung. Dort hatte Hans Hörauf Aquarelle mit heimischen Motiven ausgestellt. Scheinwerfer brachten die goldenen Farbauftrag zum Glänzen. Wer wollte, durfte die Werke bei einem Glas Wein bewundern. Foto: J. Ruppert
Hohenstein


ENGELTHAL - Auf großes Besucherinteresse stießen die zwei Führungen durch die noch erhaltenen Teile der ehemaligen Klosteranlage in Engelthal. Vor der St. Willibaldskapelle konnte der Vorsitzende ,des Klostermauervereins, Heini Liebel, passend zum Ereignis in einem Kostüm eines früheren Nürnberger Landsknechts Bildmitte), zur ersten Führung über 70 Teilnehmer begrüßen. Liebel stellte den Teilnehmern kurz den Klostermauerverein vor und informierte über dessen Ziele, die vor allem im Erhalt und der Sanierung der noch bestehenden Klostermauer liegen. So konnte hier erst kürzlich ein,weiterer Abschnitt saniert werden. Danach erläuterte Liebel den Besuchern die Geschichte der St. Willibaldskapelle, deren Vorgangerbau bereits zwischen 1057 und 1060 entstand, und die erst vor einigen Jahren aufwändig renoviert und der Öffentlichkeit wieder zugänglich gemacht wurde. In der St. Johanneskirche ging Liebel etwas genauer auf die Geschichte des Klosters ein, das 1244 gegründet wurde. In der Folgezeit entwickelte sich das Kloster weiter und erreichte seinen Höhepunkt in den Jahren nach 1500, als 327 Höfe und Guter in 66 Ortschaften zum Besitz gehörten. 1552 wurde das Kloster durch einen Brand im Markgrafenkrieg zerstört, später aber wieder aufgebaut. Im Jahr 1565 wurde das Kloster aufgelöst und der Besitz dem hat der Stadt Nürnberg übergeben. Nach einigen Informationen über die in der Klosterzeit in Engelthal lebende Mystikerin Christine Ebner und über die St. Johanneskirche selbst führte der Rundgang in den dahinter liegenden Pfarrgarten, wo die noch erhaltenen Bauten des inneren Klosters zu sehen sind. Abschließend wurden im Bereich ,,Am Schloss" der noch sehr gut erhaltene historische Gewölbekeller besichtigt. Foto: D. Haas


Engelthal

HENFENFELD - Fur den Tag des offenen Denkmals in Henfenfeld gab Schlossherrin Denette Whitter Einblicke hinter die dicken Schlossmauern. Zusammen mit Pfarrer Dr. Peter Baumann zeigte sie teilweise Räume, die seit Jahrzehnten nicht mehr der Öffentlichkeit zugänglich waren. Pfarrer Dr. Peter Baumann erklärte eingangs im Schlosshof (großes Foto), dass die vorhandenen fränkisch rot-weißen Fensterladen des Schlosses erst in der Bundesbahnzeit entstanden. Anhand von alten Bildern zeigte er den zahlreichen Besuchern, dass zu Pfinzing-Zeiten Schwarz und Gold dominierten, dies waren die Farben des Patriziergeschlechtes. Baumann wusste zu berichten, dass das Schloss eigentlich eine Burg sei. Die Renaissancefassade entstand erst im 16. Jahrhundert, als das fast völlig zerstörte Gebäude nach dem Markgrafenkrieg wieder errichtet wurde. Seit dieser Auseinandersetzung fehlt auch der Bergfried. Die Farbbezeichnungen der Säle Kam zur Bundesbahnzeit auf: Blau stand für den Verkehrsdienst, Rot für den Betriebsdienst. Im Roten Saal zeigte Baumann ein Atlas, freigelegtes Wappen der Pfinzing, auf dem das Gold-Schwarz noch gut zu erkennen ist. Diese Saal ist der einzige, der öffentlich genutzt wird, u.a. für Konzerte der Opernakademie. Der ,,Weiße Saal“ mit Stuckverzierungen erhielt sein jetziges Aussehen zu Zeiten der Familie Schwarz, einziges Relikt aus der Pfinzingzeit sind dort Glasbilder (Foto). Zum Schluss konnten die Besucher auch die dunkelste Stelle im Schloss besichtigen - das Verlies. Foto: J. Dechant 
Henfenfeld

Henfenfeld

 
 
 
 
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