Samstag/Sonntag, 4,/5, Mai 2013
Ein-Blick ins Nürnberger Tor 



Altstadtfreunde entdeckten die kleinen Geheimnisse von Hersbruck - Wohnung des Totengräbers besichtigt

HERSBRUCK - Die Hersbrucker Altstadtfreunde besichtigten einen Abschnitt der Hersbrucker Stadtbefestigung, die die Stadt in kriegerischen Zeiten schützen sollte. Stadtführerin Katja Rinck führte die Gruppe an der Mauer entlang und gab sachverständige Erläuterungen.

Nach der Begrüßung am Schwalbenturm stellte sie die Bedeutung des Gänsturms heraus, denn an  dieser Stelle erfolgte ja der Zugang der Wasserversorgung in die Stadt und die Verteilung an die Brunnen. Das Wasser kam in Holzröhren von dem Quellgebiet Röhrenstraße. Gleichzeitig War der Gänsturm .auch der Zugang zu der Bastion; die in den Stadtgraben hineingebaut Worden war, um Von hier Angreifer mit Kanonen abwehren zu können.

Anschließend ging es zum Nürnberger Tor, wo bereits Stadtbaumeister Lothar Grimm wartete. Dieser älteste noch erhaltene Turm aus der,Erbauungszeit der Stadtbefestigung,um 1444 hat seit dem Abbruch des Hauses Oberer Markt 26 seinen Zugang verloren. Daher wurde eine Eisentreppe errichtet, die den Aufstieg zu dem kurzen Stück Stadtmauer und zum Turm ermöglicht. Der Turm, der nach 1806 zu Verteidigungszwecken nicht mehr erforderlich war, Wurde 1835 an Privatpersonen verkauft. Erst 1897 kaufte ihn die Stadt zurück und vermietete ihn jahrelang an Wohnungssuchende. Leider brannte es im Mai 1977, so dass der Dachstuhl zerstört wurde. Die interessierten Altstadtfreunde besichtigten die Wohnungen in den drei Stockwerken, die nach oben zu immer geräumiger wurden, da die Mauern entsprechend dünner Wurden. Vom Dachgeschoss konnte man die Aussicht auf den Michelsberg und die Nürnberger Straße genießen.

Nachdem Vorsitzender Hutzler sich bei Stadtbaumeister Grimm für die Führung durch den Turm bedankt hatte, ging es zurück zum Mauerweg, Wo der Aufgang gum Fraischturm, in dem einst der Amtsknecht gewohnt hat, besichtigt wurde. Bei den Aufgrabungsarbeiten die z. Zt, erfolgen, kamen mächtige Kalksteinfundamente ans Tageslicht, die, zeigten, dass die Mauer hier früher weiterlief, und keine Hofeinfahrt vorhanden war. Das Wort Fraisch hat mit Blutgericht zu tun. Weiter hinten wurde die Wohnung des Totengräbers besichtigt, der auch in einem Turm Wohnte. Beim Wildzirkelturm sperrte Klaus Wiedemann die Türe auf, damit man zum Vorplatz des Dokuzentrums und zum Wehrgang hochkam. Der Verein Dokuzentrum nützt heute diesen Turm als Bibliothek und Versammlungsraum. Auf dem Wehrgang verwies Phil Sydenham darauf, dass die Altstadtfreunde sich damals mit engagierten, als das Dach des Wehrgangs renoviert Wurde. Den langen Wehrgang benutzten früuher auch die Seiler, um im Trockenen ihre Seile zu drehen. Auf die dazu damals angebrachten Löcher im Balken wurde hingewiesen. Beim Spitaltor ging es wieder hinunter.

Dann führte der Weg zur Brücke, von der aus man gut die Stadtmauer von außen und den Stadtgraben sehen konnte.

Mit dem Gang zur Pegnitz und entlang der Mauer bis zum Wassertor endete der Spaziergang, zumal nun auch die Abenddämmerung an diesem ersten warmen Frühlingsabend einsetzte.
 HELMUT SÜß






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