Mittwoch, 27. März 2013
Auf den Türmen der Kreisstadt

LAUF - Die Hersbrucker Altstadtfreunde haben einen kleinen Abendausflug nach Lauf unternommen, um die dortigen Turme kennenzulernen. Baldur Strobel, der erste Vorsitzende der Laufer Altstadtfreunde empfing die Gruppe schon am Bahnhof und führte sie direkt zum Nürnberger Tor, wo er die historischen Wappen erläuterte. Natürlich gehörte hier auch ein Blick in den tiefen Stadtgraben dazu, der sich bis zur Pegnitz zieht.

Dann ging es durch das Tor zum Turm der Stadtkirche. Weil es oben noch kälter als unten sein würde, erhielt jeder von Heinz und Hanne Riedel einen Schal, um nicht krank zu werden. In dem engen Turm stiegen die Hersbrucker beherzt die 132 Stufen hoch, vorbei an den Glocken, in die Türmerwohnung. Hier wohnten jahrhundertelang die Laufer Stadttürmer und warnten vor Gefahr und bei Feuer, Aber sie bliesen auch berühmte Besucher an, sodass die Bürger sie gehörig empfangen konnten.

Besonders schön war der Rundgang um den Turmkranz, bei dem man einen herrlichen Blick auf die Laufer Altstadt und die Umgebung hatte, auch wenn schon die Dämmerung hereinbrach. Als alle wieder unten waren, wollte man zum Judenturm, doch die Hersbrucker interessierten sich zuvor noch für die vielen Wetzrillen, die vor der Kirchentüre in den Sandstein geritzt wurden. Baldur Strobel erzählte nun die vielen Theorien, die versuchen, die Entstehung dieser Rillen zu erklären.

Lauf Markt
132 Stufen Uber Lauf eröffnet sich dieser atemberaubende Blick auf den Marktplatz.    Foto: H. Süß

Durch die romantische "Hüll“ ging es dann zum Judenturm, einen Batterieturm der alten Stadtbefestigung, der innen eckig, aber außen rund ist. In der Nähe befand sich auch das Laufer Badhaus und natürlich darf die Schleif nicht vergessen werden, der sich die Laufer Altstadtfreunde besonders angenommen haben. Noch heute werden hier Vorführungen mehrmals im Monat durchgeführt.

An der Brücke wurde ein Blick auf das Wenzelschloss geworfen, das sich trutzig auf einer Pegnitzinsel erhebt, Durch die Spitalgasse ging es dann zum Turm der St. Leonhards-Kirche, die zum Ensemble der Glockengießerstiftung gehört, Die Geschichte der alten Kirche und die Zerstörung im Markgrafenkrieg, in dem Lauf geplündert wurde, interessierte natürlich sehr, da man ja in Hersbruck ein ähnlich würdiges Spital besitzt.

Am Marktplatz konnte man das Rathaus mit dem Dachreiter sehen und von dort ist es nicht weit zum letzten wichtigen Tor, dem Hersbrucker Tor, mit dem schönen Wappen von 1476. Graben und Zwinger sind hier auf der Nordseite noch sehr gut erhalten. Da man nun richtig durchgefroren war, ging es rasch in eine alte Laufer Traditionsgaststätte, wo man sich stärkte und viel über die Laufer Altstadtfreunde erfuhr, die sich in den Sommermonaten von der Turmbläsern unterhalten Iassen und mit einer neuen Aktion "Laufer  Traditionsgeschäfte“ an die Öffentlichkeit gehen.
 HELMUT SÜß






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