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Samstag,
9. Februar 2013
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Eine
Stadt und ihre Türme
Altstadtfreunde
widmen sich 2013 den hohen Hersbrucker Bauten

Die Hersbrucker Stadtmauer
und die Türme aus dem Pfinzingatlas von 1596.
HERSBRUCK
– Die
Hersbrucker Altstadtfreunde wollen sich heuer besonders mit den Türmen
beschäftigen. Dazu hielt der ehemalige Vorsitzender Heinz Bauer einen
sehr ausführlichen Einführungsvortrag mit interessanten Bildern.
Wenn man an Türme denkt, so fällt einem sofort der Turm zu
Babel ein, der vor 11 000 Jahren in Jericho errichtet wurde. Hersbruck
ist natürlich nicht so alt. Am Wappen des Nürnberger Tores von 1444
zeigt sich die Stadt, deren Markenzeichen die Mauer und die Türme
waren.
Heint Bauer nahm das Bild von Paul Pfinzing, den Grundriss
der Stadt Hersbruck von 1596, als Grundlage für seinen Vortrag. Er
vergrößerte Teile heraus und stellte sie den anderen Zeichnungen von
Hans Bien, Merian, Georg Perian und Adam Treu gegenüber.
Ausführlich erläuterte er Besonderheiten. Gerade Pfinzing hat in seiner
Ansicht nur die Stadtmauer und die Türme gezeichnet und den Rest
weggelassen, denn dies war eine Kartographie, die militärische
Bedeutung hatte.
Bien überhöht in seiner Federzeichnung die Türme, wodurch das Stadtbild
von Türmen geprägt erscheint. Die treffendste Zeichnung Zeichnung
liefert Georg Perian, wie der Referent an Detailausschnitten
erläuterte, dass die Tore jeweils ein Vorwerk hatten, so wie es
Pfinzing auch für das Hohenstädter Tor darstellt.
Natürlich ging Bauer besonders auf die Partie am Mauerweg ein. Hier war
die Stadtmauer besonders gefährdet, weshalb am dieser Stelle auch zwei
Bastionen in den Stadtgraben vorgeschoben wurden. Seelhaus- und
Fraischturm zeigte er in mehreren Ansichten und natürlich den Gänsturm
in dem die Altstadtfreunde nun seit 29 Jahren ihr Domizil
gefunden haben. Dieses Jubiläum gab den Ausschlag für die diesjährige
Themenwahl- Auch der Rathausturm wurde in seiner häufig gewandelten
Ansicht, mit Bemalung, nach dem Brand und dem Wiederaufbau gezeigt und
die Umstände besprochen. Ähnlich ausführlich behandelte der Referent
das Schloss, dessen Vorgänge ein Wehrbau war. Auch die Wiederaufbau des
einen Turms, der durch Blitzschlag zerstört war, kam zur Sprache.
Zum Schluss zeigte Bauer die schöne Gouache-Zeichnung, die Hersbruck um
1735 mit dem einst niedrigen Turm der Stadtkirche abgebildete. Damit
stellte er den Wandel des Turms im Laufe der Jahrhunderte vor.
Der Marktplatz als echter Platz, wie ihn Merian überzeichnet darstellt,
ist für den ehemaligen Vorsitzenden der Altstadtfreunde immer wieder
ein Diskussionsthema. Er lehnt eine Ausstattung vor allem mit Bäumen
ab, da dadurch der Platzcharakter zerstört werde. Hersbruck sei ringsum
von Bäumen und Natur umgeben, da brauche es keine grüne Lunge auf dem
Marktplatz. Natürlich sprach er auch Bausünden an. Gerade um die
ehemalige Stadtmauer sollten keine Gebäude errichtet werden, sondern
hier müssen die Ansucht frei bleiben. Bewuchs mit pflanzen biete sich
hier an.
HELMUT SÜß
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