Zum Anger und zur Höhle POMMELSBRUNN (hs) - Bei strahlendem Sonnenschein trafen sich etliche Altstadtfreunde aus Hersbruck auf dem Kuhanger von Heuchling bei Pommelsbrunn, um von Heinz Heinlein vom Bund Naturschutz über diesen einzigartigen Anger geführt zu werden. Zuvor hatte man bereits am nördlichen Dorfrand den interessanten Schöpfbrunnen besichtigt, der schon auf dem Pfinzingatlas von 1594 abgebildet ist. Neben dem Brunnen waren einst zwei große Wasserteiche, Hüll genannt, aus denen die Kühe vor und nach dem Weidegang tranken. Der Schöpfbrunnen ist hier nur möglich, da die Sedimente der Oberkreide das Wasser in etwa 6,60 m Tiefe stauen. Im Frühjahr steht das Wasser bis zu 4,50 m hoch im rund ausgemauerten Brunnenschacht, der 1842 eine viereckige Dolomitsteinbrüstung erhielt, wie die Inschrift bezeugt. Der Sammelplatz der Kühe befand sich auf einer Wiese, die von Felsen und großen Linden eingerahmt ist. Während einst die Kühe früh und nachmittags ausgetrieben wurden erfolgte in den 40er und 50er Jahren der Austrieb nur noch am Nachmittag. Heinlein ging mit der Gruppe den Weg zum hinteren Anger, der sich zwischen Weg und Waldrand an einem sonnigen Hang hinzieht. Hohe schlanke Fichten stehen einzeln in diesem parkähnlichen Gelände, weiter östlich sind es besonders Linden und Kastanien, die ihre Aste weit ausbreiten. Der Halbtrockenrasen bildet den typischen Bodenbewuchs und wird durch die Weidenutzung und den kalkhaltigen Boden geprägt. Hier blühen im Frühjahr die Küchenschellen, im Sommer verschiedene Orchideenarten und im Herbst die Silberdistel. Dazwischen wird die längliche Fläche durch Hecken und Gebüsche gegliedert. Der Bund Naturschutz hat diesen Anger schon vor Jahren in sein Programm aufgenommen und vor einer gänzlichen Verbuschung bewahrt. Zweimal jährlich wird er von den Hinterwälder Rindern des Landwirts Schilling aus Fischbrunn beweidet. Dieses flächenhafte Naturdenkmal wurde 1978 unter Naturschutz gestellt. So können hier auch seltene Vogelarten und viele Schmetterlinge beobachtet werden. Am Ende des Angers befindet sich eine weitere Hüll und über dem Waldrand erkennt man Etzelwang und das Schloss Rupprechtstein. Im Mittelalter waren die Freudenberger auf Rupprechtstein abwechselnd mit dem Hersbrucker Pfleger die Dorfherren von Heuchling. Die Altstadtfreunde Hersbruck ließen sich auf dem Kuhanger von Heuchling bei Pommelsbrunn von Heinz Heinlein vom Bund Naturschutz über diesen einzigartigen Anger informieren. Da es noch hell war, ging man zur Fischerhöhle unter dem Felsen am östlichen Dorfrand und besichtigte diese erstaunlich große Höhle, in der schon um die Mitte des 19. Jahrhunderts der Hersbrucker Schlotfegermeister Andreas Fischer zahlreiche vorgeschichtliche Funde gemacht hat. Nun bewegte sich der Konvoi in Richtung Fischbrunn und die hungrigen Altstadtfreunde fielen in die Fischbrunner Dorfgaststätte ein. Schon bald genoss man das süffige Bier und die guten Bratwürste und freute sich, als der Wirt zum Abschluss noch einige Mundartgedichte zum Besten gab. Er stellte den letzten Fischbrunner Hirten vor und gab Nachdenkliches über die Kuhhaltung früher und heute zum Besten. So fand der interessante Abend einen unterhaltsamen Ausklang. |