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Montag, 26. September 2011


Tierische Stadttour

MARKGRONINGEN Bei strahlendem Sonnenschein starteten die Altstadtfreunde Hersbruck zu einer Tagesfahrt ins Schwäbische, in eine Stadt nördlich von Stuttgart, die eine besonders reiche Geschichte aufweisen kann: Markgröningen. Die ehemalige Reichsstadt ist seit Jahrhunderten auch die Stadt, in der sich die Schäferzunft zu ihrer Jahresversammlung traf und die nun alljährletzten Augustwochenende ihr Heimatfest feiert.

Schron während der Busfahrt wurden die Teilnehmer auf die Geschichte Markgröningens eingestimmt, da in der Stadt wegen der Tausenden  von Besuchern keine Führung möglich war. Die Stadt konnte sich ihr mittelalterliches Stadtbild weitgehend erhalten. Allein 15 Gebäude stammen aus dem 15. Jahrhundert. Der Ort war bereits in der Jungsteinzeit besiedelt und wurde 779 erstmals urkundlich erwähnt. 1243 erfolgte die Stadtgründung durch die Staufer und die Bezeichnung Mark weist auf den schwäbisch-fränkischen Grenzbereich hin.


Nur eine kurze Zeit Anfang des 14. Jahrhunderts war die Stadt Reichsstadt, seit 1236 war sie württembergische Amtsstadt. Während der Blütezeit konnte 1441 das prächtige gotische Fachwerkrathaus errichtet werden. Die alten .Fachwerkgebäude erkennt man an der Technik der Verplattung, während die Fachwerkbalken nach 1500 verzapft wurden. Die wichtigsten Gebäude wurden vorgestellt und auf Besonderheiten hingewiesen.

Weiterhin wurde die Sage vom treuen Schäfer Barthel erzählt und die Geschichte des Schäferlaufes erläutert, der am Sonntag nach Bartholomäus begangen wurde, als auch Markt abgehalten wurde. Bereits 1444 nahm Graf Ludwig. an dem Markt teil, nachdem schon SO Jahre zuvor die Schafzucht und Wollverarbeitung hier ihren Anfang nahm. Mit dein Erlass der Schaf-Schau-Ordnung von 1531 wurde das Schäfertreffen hier noch einmal gestärkt. Aus weitem Umkreis kamen die Schäfer zum Markt und beim Schäferlauf erhielt der Sieger die Schäferkrone und war somit für ein Jahr der Anführer der Schäfer. Doch auch Schäfertöchter liefen um die Wette. Anschließend veranstalteten sie vor dem Rathaus einen Tanz.


Die Gruppe aus Hersbruck mischte sich bald unter die Menge und nutzte die Gelegenheit, an den Marktständen einzukaufen. Natürlich kam die Besichtigung der Fachwerkbauten nicht zu kurz, bis man sich zu Mittag niederließ und Maultaschen, Rostbraten mit Spätzle und ein Glas Württemberger Wein genoss. Am Nachmittag erfolgte der große Festzug mit über 40 Gruppen, die zweimal am Rathaus vorbeizogen. Dann ging es hinter dem Zug her hinaus aufs Stoppelfeld, wo die Kinder am Sonntag den Barfußlauf durchführten. Danach zog man zurück in die Stadt. Vor dein Rathaus begann der Schäfertanz. Die Schäfer hatten freie Wahl, nachdem der Bürgermeister mit der barfüßigen Siegerin den ersten Tanz absolviert hatte, Hübsch waren sie anzusehen, mit ihrer hellblauen Jacke und der Schipper in der Hand.

 Schafe

Eine ganze Schafherde zieht hier unter den Augen der zahlreichen Zuschauer durch das Städtchen Markgröningen


Während nun einige sich Theaterstück vom „treuen Seit. Barthel ansahen, genossen am das bunte Treiben in der Stadt schauten sich an den Ständen Handwerker oder Schäfer um sich einen Überblick über Stadt und Land zu verschaffen.

Auf dem Heimweg wurde auf den Hohenasperg eingegangen, den man vom Bus aus sah. Jener Tafelberg, der ab 1535 Festung und später Gefängnis wurde und auf dein viele berühmte Gefangene einsaßen. Nicht umsonst floh Friedrich Schiller nach Mannheim, um nicht das Schicksal des Dichters Schubart zu erleiden, der zehn Jahre dort sein Leben fristete, Seit 1963 wird die 355 Meter hohe Festung als Vollzugskrankenhaus genutzt.   
HELMUT Süß








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