Launiges Wirtshaussingen Gesangsabend mit Carolin Pruy im Stadtcafé war voller Erfolg und lustiges Gedächtnistraining HERSBRUCK — Wirtshaussingen im Café — wie soll das gehen, so fragte Carolin Pruy, als sie die Einladung nach Hersbruck angenommen hatte. Als sie im Stadtcafé ihre Gitarre ausgepackt und die vielen erwartungsfrohen Sängerinnen und Sänger erblickte, erfühlte sie sich gleich zu Hause und dankte Hermann Schmitt, dem 2. Vorsitzenden der Hersbrucker Altstadtfreunde, für die freundliche Begrüßung. Ohne Liedblätter ging es los und bald fuhren alle mit über den See und immer wieder sang einer rein. Alle lachten — ein Lied das schon Kindern Spaß macht, kam auch hier gut an. Und Spaß am Singen sollte man an diesem Abend haben. Denn Lachen ist wichtig und steigert die Immunkräfte. Liedblätter, so Pruy, bräuchte man eigentlich nicht, denn ohne könne man gleich ein kostenloses Gedächtnistraining machen. Dann sang sie schon weiter und der Opapa sagte zu seiner Omama, „Tief in Afrika, da wächst der Paprika...“So ging es in einem fort, mit dem Heinerla, der sich nicht zu fürchten braucht, und dem Schiff, das mit den Schätzen des Orients schwer beladen ist und das am Horizont dahinzieht. Die junge Frau begeisterte mit ihrer Gitarre alle und schon war Pause, die ein Mitglied zu einer Einlage nützte. Danach kam man von den Hopfenzupferliedern mehr zu Gesängen aus der Oberpfalz. Diese Lieder handelten von Sauerkraut und Buttermilch und neigebacknen Laabla, was uns in Franken nicht ganz so gut schmeckt. Natürlich waren so Lieder wie das vom „Rousbuttnbou“ leicht zu singen, da sich der Anfang immer wiederholte und man nur wenige Wörter merken musste. Doch als die Ballade vom Leipoldsnickl angestimmt wurde, da lief allen das Wasser im Mund zusammen, denn der Wirt Nickl wollte ja Karpfenschmaus halten. Doch er fiel in den Weiher, das gab dem ganzen eine lustige Wendung. Die Lieder wurden zwischen den einzelnen Abschnitten erläutert, dann noch einmal gesungen und schon konnte man ein Stück, wiederholte es, stimmte mehrstimmig ein und freute sich über die Klarinettenbegleitung durch Günther Euskirchen. Natürlich hatte Pruy auch Blätter der gesungenen Lieder dabei, die man zum Schluss mitnehmen konnte, um die Lieder zu Hause nochmal anzustimmen. Selbst konnte sie aber auch noch staunen, als die Deckersberger Sänger Erich Bohl und Fritz Roth einige zweistimmige Schnaderhüpferln zum Besten gaben, die der Volksmusikantin und studierten Musikerin völlig unbekannt waren. Nach dem Abschiedslied „Hinta meim Häusla, neba da Schupfn...“ konnte sich Frau Pruy noch mit einem Imbiss stärken, ehe sie die Heimfahrt nach Bayreuth antrat. Voraussichtlich wird sie im nächsten Herbst wieder zum Singen nach Hersbruck kommen, verriet sie, als ihr Phil Sydenham eine blühende Orchidee als Geschenk überreichte. HELMUT Süß |