.Fotogene Turmbläser Horst Piesche zeigte Altstadtfreunden Hersbruck HERSBRUCK — Gleich drei Stadtführungen hat es am vergangenen Sonntagvormittag gegeben, und die Führer versammelten ihre Gruppen alle zwischen Post und Rathaus. Doch die Altstadtfreunde wählten im Musikjahr den Start mit den Turmbläsern, die pünktlich um 10 Uhr in den sonnigen Sonntagmorgen mit ihren Chorälen die unten Wartenden und viele Bürger in der Stadt erfreuten. Freilich ist durch den späteren Gottesdienstanfang und das Glockengeläute der Choral nicht mehr überall zu hören.
Horst Piesche begrüßte die zahlreich erschienenen Altstadtfreunde und begann am Oberen Markt, dem Zentrum der Stadt. Hier führte er in die Geschichte des Ortes ein, machte auf die Aufgaben und das Aussehen des Rathauses aufmerksam und natürlich auch auf den Brunnen, der den "sagenhaften“ Namen Hersbrucks bildlich darstellt. Dann ging es durch die renovierte Prager Straße, die durch ihr Pflaster und ihren Namen noch etwas von der einst wichtigen Handelsstraße von Nürnberg nach Böhmen zeigt. Hier verlief einst die Stadtmauer, bevor der Ort im 14. Jahrhundert angewachsen war. Noch um 1400 lag das Spital außerhalb der Stadtmauern und wurde erst Mitte 15. Jahrhunderts in den Mauerring mit Schaffung der Prager Straße einbezogen. Damals wurde auch das Spitaltor mit Graben und Zwinger geschaffen, um die Stadt an dieser Schwachstelle gut verteidigen zu können. Ausführlich wurde auch die Spitalkirche besichtigt, die schon im Frühjahr Ziel einer Orgelvorführung mit Gordon don Bär war. Durch den idyllischen Mauerweg ging es zum Turm der Altstadtfreunde, dem Gänsturm, der einst den Zugangs des Hersbrucker Trinkwassers bewachte. Von hier wurde das Wasser dann an die Hersbrucker Brunen verteilt. Der kleine eiserne Brunnen erinnert daran, und über eine Fußtaste kann man sich auch heute noch daran erfrischen. Besonders ausführlich und lange wurden die Sehenswürdigkeiten der Stadtkirche gewürdigt, und da die Sakristei noch geöffnet war, erlaubte Mesner Markl einen Blick auf die Pfarrerbilder, den alten Altar und die Abendmahlsgeräte. Vor der Kirche wurde die Führung nach über zwei Stunden abgebrochen, weil die meisten Hunger bekommen hatten und man die Besichtigung des Schloss- und des Wasserviertels auf ein anderes Mal verschob. 2. Vorsitzender Hermann Schmitt lud Piesche zum Dank zum Essen ein. HELMUT Süß |