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Montag, 5. Juli 2010
.Fotogene Turmbläser

Horst Piesche zeigte Altstadtfreunden Hersbruck

HERSBRUCK — Gleich drei Stadtführungen hat es am vergange­nen Sonntagvormittag gegeben, und die Führer versammelten ihre Grup­pen alle zwischen Post und Rathaus. Doch die Altstadtfreunde wählten im Musikjahr den Start mit den Turmbläsern, die pünktlich um 10 Uhr in den sonnigen Sonntagmorgen mit ihren Chorälen die unten War­tenden und viele Bürger in der Stadt erfreuten. Freilich ist durch den spä­teren Gottesdienstanfang und das Glockengeläute der Choral nicht mehr überall zu hören. 


Brunnen

Ein Teil der Gruppe mit Stadtführer Horst Piesche am ei­sernen Brunnen vor dem Gänsturm im Eisenhüttlein
                           
Turmbläser

Die Turmbläser packen ihre Instrumente für die Altstadtfreunde am Boden noch einmal aus. Sitzend ihr „Chef‘ Siegfried Wolfshöfer mit Krücken, der zurzeit den Turm nicht besteigen kann, daneben Adolf Schmer. Christi Wein, der älteste Turmbläser, fehlte, weil er im Urlaub ist.
Fotos: privat

Weil es oben auf dem Turm doch recht eng zum Fotografieren ist, wurden die Instrumente noch einmal ausgepackt und die Turmbläser zeigten sich in voller Größe. Einen Monat lang spielt diese Besetzung an den Samstagen und Sonntagen vom Rathausturm, wie es jahrhunderte­lang die Türmer und Stadtpfeifer ta­ten. Dann kommt eine andere Grup­pe des Posaunenchores zu Gehör.

Horst Piesche begrüßte die zahlreich erschienenen Altstadtfreunde und begann am Oberen Markt, dem Zentrum der Stadt. Hier führte er in die Geschichte des Ortes ein, machte auf die Aufgaben und das Aussehen des Rathauses aufmerksam und na­türlich auch auf den Brunnen, der den "sagenhaften“ Namen Hers­brucks bildlich darstellt.

Dann ging es durch die renovierte Prager Straße, die durch ihr Pflaster und ihren Namen noch etwas von der einst wichtigen Handelsstraße von Nürnberg nach Böhmen zeigt. Hier verlief einst die Stadtmauer, bevor der Ort im 14. Jahrhundert an­gewachsen war. Noch um 1400 lag das Spital außer­halb der Stadt­mauern und wur­de erst Mitte 15.  Jahrhunderts in den Mauerring mit Schaffung der Prager Straße ein­bezogen. Damals wurde auch das Spitaltor mit Gra­ben und Zwinger geschaffen, um die Stadt an dieser Schwachstelle gut verteidigen zu können. Ausführ­lich wurde auch die Spitalkirche besichtigt, die schon im Frühjahr Ziel einer Orgelvorführung mit Gordon don Bär war.

Durch den idyllischen Mauerweg ging es zum Turm der Altstadtfreun­de, dem Gänsturm, der einst den Zugangs  des Hersbrucker Trinkwassers bewachte. Von hier wurde das Was­ser dann an die Hersbrucker Brunen verteilt. Der kleine eiserne Brunnen erinnert daran, und über eine Fußtaste kann man sich auch heute noch daran erfrischen.

Der Untere Markt mit den vielen Sehenswürdigkeiten wurde ausführ­lich gewürdigt, besonders auf den ersten Apotheker und auf den be­rühmten Eisenbahnpionier Johannes Scharrer ging der Stadtführer sehr ausführlich ein. Am Ende der Kirch­gasse war natürlich das Haus Kirch­gasse 11 nur für Neumitglieder eine interessante Geschichte.

Besonders ausführlich und lange wurden die Sehenswürdigkeiten der Stadtkirche gewürdigt, und da die Sakristei noch geöffnet war, erlaub­te Mesner Markl einen Blick auf die Pfarrerbilder, den alten Altar und die Abendmahlsgeräte.

Vor der Kirche wurde die Führung nach über zwei Stunden abgebro­chen, weil die meisten Hunger be­kommen hatten und man die Besich­tigung des Schloss- und des Wasser­viertels auf ein anderes Mal ver­schob. 2. Vorsitzender Hermann Schmitt lud Piesche zum Dank zum Essen ein.    
HELMUT Süß
 
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