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Samstag, 6. April 2010

Ein Jahr im Zeichen des Ostbahn-Jubiläums

Hersbruck  —    Vorsitzender Christian Breu erinnerte die zur Jahreshauptversammlung der Herbrucker Altstadtfreunde erschienenen Mitglieder  noch einmal an das ereignisreiche Vereinsjahr 2009, das dem Thema „Ostbahn“ gewidmet war. Obwohl sie nichts direkt mit der Altstadt zu tun hat, wurde vor 150 Jahren doch der Grundstock für ein neues Stadtviertel gelegt, in dem Hersbruck an die Neuzeit Anschluss fand. Hier siedelten Industriebetriebe, die den Hersbruckern Arbeit und Brot gaben.

In einem Vortrag war die Entwicklung des Ostbahnstadtteils vorgestellt, und im Herbst durch einen Stadtspaziergang noch einmal aufgezeigt worden. Hermann Schmidt hatte nicht nur historische Bahnfilme gezeigt, sondern auch die Bahnfahrt nach Meiningen ausführlich mit der Kamera dokumentiert; wo die interessierten Vereinsmitglieder eine Ausstellung über die Werra-Eisenbahn besichtigten, die genau zur gleichen Zeit wie die Ostbahn entstand.

Ostbahn

Bahn bringt Arbeit: Diese historische Illustration spiegelt die Bedeutung der Ostbahn für Hersbruck wider.

Das Fest am Bahnhof und die Dampfzugfahrten wurden genützt, um die Broschüre anzubieten, die der Verein zum Eisenbahnjubiläum herausgebracht hatte. Dieses Heft über die Entstehung der Ostbahn im Bereich von Hersbruck bis Hartmannshof fand großes Interesse. Ein besonderes Schmankerl war die Führung durch die großartige Eisenbahnsammlung von Rudi Poppendörfer in Artelshofen mit anschließender Einkehr auf der Insel in Vorra. Und auch die  Fahrt nach Neukirchen war äußerst informativ und aufschlussreich, da Walter Schraml  wegen des schlechten Wetters die Geschichte des bedeutenden Bahnhofs in der Oberpfalz nicht vor Ort, dafür aber mit vielen historischen Aufnahmen im Wirtshaus von Hans Engelhardt aufzeigte. Und noch ein dritter Höhepunkt zum Thema Ostbahn war zu verzeichnen: Der Hersbrucker Fotograf Hans Günter Graser zeigte die tollsten Bilder seiner großen Sammlung von Eisenbahnfotos.

Ein weitere  Höhepunkt war das Sommerfest im Vereinsgarten auf der Turnhalleninsel, das heuer erstmals stattfand und zahlreiche Besucher anlockte, die an dem lauen Sommerabend sich Bratwürste und Bier zu fränkischer Volksmusik schmecken ließen. Schließlich ging der  Vorsitzende noch auf die Zwei-Tages-Fahrt ein, die in die sächsische Silbermetropole Freiberg und zu den berühmten Burgen an der Zschopau geführt hatte.

Im Ausblick erinnerte er an die beiden historischen Gebäude am Oberen Markt und in der Martin-Luther-Straße, die z.Zt. von Privatleuten mit großem Aufwand saniert werden. Und dann erinnerte er an das schreckliche Ereignis, das sich im Februar im Eisenhüttlein ereignet hatte. Dank dem raschen Eingreifen der FFW Hersbruck konnten der Turm und das Archiv gerettet werden. Gerade im vergangenen Jahr hatte der Verein eine große Sammlung historischer Ansichtskarten von Hersbruck erworben und diese konnte somit u .a. gerettet werden.

Auf dieses Thema ging dann Schatzmeister Phil Sydenham ein, der einen nahezu gleichen Mitgliederstand wie im Vorjahr verzeichnen konnte. Trotz Ausgaben für die Ansichtskartensammlung, die Eisenbahnbroschüre und die Vereinsgartenbestuhlung hat der Altstadtfreundeverein noch ein finanzielles Polster.

Weitere Vorschläge drehten sich um die Werbung von Mitgliedern und die Unterstützung des Vereins durch die Stadt. Hier war das Schreiben von Bürgermeister Plattmeier zum „Brand“ mit Wohlwollen aufgenommen worden.

Nach dem offiziellen Teil des Abends ließ Hermann Schmitt die Veranstaltungen des abgelaufenen Jahres noch einmal im Film Revue passieren. Er zeigte aber auch die Uraufführung des Films: “Die Ostbahnstrecke von Lauf bis Hartmannshof vor dem Umbau zur S-Bahn“. Hier war er mit der Kamera im Führerstand mitgefahren und hatte die Bahnstrecke in beiden Richtungen dokumentiert; ein Film, der heute schon nicht mehr gedreht werden könnte.   
HELMUT Süß






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