Montag, 21. Juli 2008


LESERFORUM

Marktplatz Hersbruck

In der Diskusion um die Gestaltung des Oberen Marktes in Hersbruck ist anscheinend alles gesagt - wir erinnern an zahlreiche Leserbriefe und insbesondere an den Kommentar von Herrn Eckhardt Pfeiffer in der Hersbrucker Zeitung vom 19.7. 2008.

Trotzdem haben wir Hersbrucker Altstadtfreunde uns zu diesem Brief entschlossen, da uns und vielen Mitbürgern dieses Thema sehr am Herzen liegt. Außerdem haben wir heuer unser Jahresprogramm dem "Öffentlichen Raum" gewidmet, also genau den Fragen und Lösungsmöglichkeiten, um die es hier geht.

Ein Platz kann nur wirken, wenn es auch ein Platz ist! Das heißt eine Freifläche, die im innerstädtischen Bereich ihren Charakter durch die umliegende Bebauung erhält. Der Zweck und damit die Nutzung eines Marktplatzes ist sehr vielfältig: Wochenmarkt, Kirchweih, Flohmarkt, Infostände, Weihnachtsmarkt, Altstadtfest, Verkehrsweg, Gastronomie, Verkaufsfläche usw. Jede dieser Nutzungen erfordert eine andere Möblierung - daher kann und darf der Obere Markt nicht mit stationären Einrichtungen wie Marktbuden, Spielgeräten, Brunnen, Sonnenschirmen, Bäumen usw. belegt werden. Mobile, individuelle und temporäre Möblierungen haben sich dagegen bewährt. Die Anziehungskraft des Mittwoch- und Freitag-Markts ist dafür der Beweis.

Dauerhafte Bauwerke auf dem Platz würden dagegen nur gelegentlich genutzt - die meiste Zeit stünden sie leer und ungenutzt da. Vandalismus und Zweckentfremdung würden möglicherweise enorme Folgekosten verursachen und außerdem die Attraktivität dieses Teils der Altstadt eher mindern als steigern.

Ein Brunnen ist am Oberen Markt bereits vorhanden - der barocke Marktbrunnen ist Wahrzeichen und erinnert an das Hersbrucker Stadtwappen. Ein weiterer Brunnen wäre auf diesem Platz schon aus diesem Grund überflüssig.

Natürlich geht es uns allen darum, unsere Stadt attraktiv zu gestalten und dadurch zu beleben. Dazu gehört ein vielfältig nutzbarer Oberer Markt, der großteils von einer sehenswerten historischen Häuserkulisse eingerahmt wird. An dieser Stelle sehen wir weitaus größeren Handlungsbedarf: An der Nordseite des Oberen Markts klafft eine Baulücke und andere Gebäude müssen dringend saniert werden. Über den desolaten Zustand mancher Fassade können die erwähnten Möblierungen des Platzes nicht hinwegtäuschen. Vielleicht ließen sich das veranschlagte Budget und der erforderliche Aufwand dort sinnvoller einsetzen?

Christian Breu, 1. Vorsitzender




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