HZ Donnerstag, 28, Februar  2008

„Stiefmütterle" bremst Autos

Hersbrucker Altstadtfreunde blickten auf 2007 zurück - Prämie für sanierte Häuser

HERSBRUCK (kb) — Die Hersbrucker Altstadtfreunde haben auf die Ereignisse und Veranstaltungen des vergangenen Jahres zurückgeblickt. An einigen Ecken in der Innenstadt sei zwar einiges geschehen, manche Häuser aber hätten nach wie vor dringend eine Generalüberholung nötig. Um für die Besitzer Anreize zu schaffen, will der Verein heuer Prämien für sanierte Gebäude vergeben.

Zunächst erinnerte Christian Breu, Vorsitzender der Hersbrucker Altstadtfreunde, an die Ereignisse des vergangenen Jahres — von den Veranstaltungen im Rahmen des Jahresprogramms „ Grün in der Stadt", über die Fahrt nach Chemnitz, den Spaziergang durch den Hersbrucker Rosengarten, durch das Buchgebiet und den Ausflug in die Nürnberger Hesperidengärten bis zum Sommerfest und der Beteiligung am Tag des offenen Denkmals.

Ein Ausflug führte die Altstadtfreunde auch nach Reichenschwand, wo sie sich die Begrünung entlang der B14 anschauten. „Die Leute fahren tatsächlich langsamer, wenn da a Stiefmütterle am  Straßenrand steht", betonte Breu. Besonders aber hob er die Jubiläumsausstellung in der Hersbrucker Sparkasse anlässlich des 25-jährigen Vereinsbestehens hervor. Den Geburtstag feierten die Altstadtfreunde gemeinsam im Sägewerk der Hersbrucker Schlossmühle.

In der Stadt selbst hat sich auch einiges getan. Das Haus in der Kirchgasse 11 hat ein neues Dach erhalten. Und mit den Arbeiten am Bürgerspital zeigte sich Breu ebenfalls sehr zufrieden: „Eine sehr behutsame und gelungene Sanierung." Das Jahr 2008 stellen die Altstadtfreunde unter das Motto „Der öffentliche Raum". Wie aktuell dieses Thema ist, zeigen die Diskussionen um die Nutzung des Marktplatzes. Der Verein will sich diesbezüglich auch in anderen Städten umsehen.

Für ein drängendes Problem aber halten die Altstadtfreunde die vielen leer stehenden Häuser und Läden in Hersbruck. „Hier muss unbedingt etwas getan werden", forderte Breu. Bei einigen Anwesen? machte er gar einen zum Teil „gigantischen Sanierungsbedarf" aus. Weil der Verein im  vergangenen Jahr gut gewirtschaftet und ein Plus eingefahren hat, will er heuer vorbildlich sanierte Gebäude prämieren. Das soll Eigentümer motivieren, ihre Häuser wieder auf Vordermann zu bringen. Rasch entwickelte sich eine Diskussion, nach welchen Kriterien die Prämierung letztendlich stattfinden soll. Der Vorstand will nun ein Konzept dazu entwickeln und es den Mitgliedern vorlegen.

Kassenprüfer Klaus Wiedemann bescheinigte Schatzmeister Phil Sydenham eine gute Arbeit. Bevor Hermann Schmitt zahlreiche Fotos und einen Film über die Höhepunkte des vergangenen Jahres präsentierte, stellte Helmut Süß die geplante zweitägige Fahrt nach Annaberg-Buchholz vor. Die Wirkungsstätte des weltbekannten Rechenmeisters Adam Riese bestand 1490 noch aus einem einzigen Bauernhof. Als in der Gegend allerdings Silber gefunden wurde, wuchs der Ort in Rekordschnelle und war bereits 1500 größer als Leipzig.




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