HZ Samstag, 2, Februar  2008

Die Stadt in Farbe
   
Anna M. Scholz stellt gemalte Ansichten im Gänsturm aus

Schloss

Anna M. Scholz hat sehenswerte Winkel malerisch in Szene gesetzt und damit

den öffentlichen Raum von Verkehrsschildern und anderen Störfaktoren befreit.

HERSBRUCK - Die Hersbrucker Alt­stadtfreunde eröffneten im Gänsturm die Ausstellung „Hersbrucker Ansich­ten“ von Anna M. Scholz. Die großfor­matigen Blätter rücken die Hersbru­cker Altstadt in das rechte Licht.

Vorsitzender Christian Breu dankte der Künstlerin für die Be­reitstellung ihrer Arbeiten in den schnuckeligen Räumen hoch über der Stadt. Er erklärte verschiedene Techniken, mit denen die Künstlerin experimentierte, und die verschiede­nen Blickwinkel, die sie mit geschul­tem Auge auswählte. Die Bilder tref­fen das Jahresthema der Altstadtfreunde „Der öffentliche Raum“: Hier zeigt sich, wie die Örtlichkeiten wirken, wenn Parkuhren, Verkehrszeichen, Autos und Mülleimer weg­gelassen sind. Der Fotograf kann das nicht, im Gegensatz zum Maler.

Scholz‘ Bilder zeigen viele sehenswerte Winkel in Hersbruck, unter anderem Aussichten, die sich von er­habenen Standpunkten aus er­strecken. Auch wer den Gänsturm besucht, ist vom Ausblick auf die Stadt überrascht. Die Künstlerin selbst erklärte, wie sie dazu kam, Ortsansichten zu malen: Ein Privat­mann erteilte ihr den ersten Auftrag noch in Kirchensittenbach, später entstanden vor allem Werke, auf de­nen Hersbrucker Ansichten abgebildet sind. Eckhardt Pfeiffer verwen­dete diese als Vorlage für Weihnachtskarten. Die Dachlandschaften entstanden anlässlich der Renovie­rung ihres Hauses in der Hinteren Schulgasse. Sie stieg selbst auf das Gerüst, um die ungewöhnlichen Ausblicke von oben zu fotografieren und zu zeichnen.

Höhepunkt der Ausstellungseröff­nung war der Auftritt von drei Musi­kern: Günther Euskirchen hatte Pe­ter Lindl und Reinhold Renner mit­gebracht, die drei spielten mit zwei Klarinetten und einer Gitarre heimi­sche Stücke, die den Zuhörern ins Ohr gingen.
HELMUT Süß

Die Ausstellung von Anna M. Scholz im Gänsturm in Hersbruck ist bis zum 28. April montags von 19 bis 20 Uhr und nach Vereinbarung geöffnet.

Und vom 8. Februar bis zum 27. April stellt Anna M. Scholz im Albrecht-Dürer-Haus in Nürnberg aus. Die Schau „Albrechts Tiere und andere Wesen — Radierungen und Buchobjekte“ zeigt Werke, die im Kontext der Werke Albrecht Dürer entstanden sind.



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