Montag, 28 Januar  2008
  
Am Marktplatz soll der Mensch Platz haben
  
Hersbrucker Altstadtfreunde machen sich heuer Gedanken über
die Gestaltung der öffentlichen Räume

HERSBRUCK (hs) - Die Hersbrucker Altstadtfreunde wollen sich 2008 schwerpunktmäßig mit der Gestaltung des Marktes und der Plätze in der Stadt befassen. Bei der Versammlung im Stadtcafe wurden dazu Ausflüge nach Schwabach, Amberg, Marienberg und Annaberg besprochen. Die gesammelten Erkenntnisse sollen dann auch der Öffentlichkeit und der Politik vorgestellt werden.

Fachwerk

Der Hersbrucker Markt lebt von seinen historischen Fassaden. Hier ein Fachwerkhaus am Unterer Markt 18.
Wozu ein Platz in der Stadt da ist, darüber machen sich die Altstadtfreunde Gedanken.


In Hersbruck geht es bekanntlich derzeit wieder um den Marktplatz, das Herzstück der Stadt. Hier könnte das europäische Konzept
"Shared Space" Hilfen bieten, so Vereinsvorsitzender Christian Breu. Mit ihm werden neue Perspektiven für die Raumplanung entwickelt und ausprobiert, ob die Kombination und Integration der verschiedenen Funktionen des öffentlichen Raums miteinander vereinbar sind.

Breu: "Der öffentliche Raum ist ja unsere tagtägliche Umgebung. Hier halten wir uns auf, treffen andere Menschen, beobachten sie, unternehmen etwas und erholen uns. Wie dieser öffentliche Raum genutzt und gestaltet wird, sagt uns etwas über die Menschen und die Art ihres Zusammenlebens. Was verbindet sie? Wie gehen sie miteinander um?" Das sollen heuer die Fragen der Altstadtfreunde sein.

Im öffentlichen Raum sollten sich die Menschen entfalten können. Der Straßenverkehr sei dazu nur Mittel zum Zweck, nicht aber der Zweck an sich. Wer an einem Ort verweilt, verhält sich anders als jemand, der unterwegs ist. Er folgt spontanen Einfällen, bewegt sich langsam, bleibt plötzlich stehen, wie es eben Bummler und Spaziergänger häufig tun. Ein Problem ergibt sich nun in der Gestaltung des öffentlichen Raums. In Nürnberg macht sich der Stadtrat Gedanken darüber, wie er   die öffentlichen Plätze wieder entrümpelt. Wie ist es in Hersbruck? Es  geht also um Sitzgelegenheiten, Telefonhäuschen, Verkehrszeichen,  Straßenbeleuchtung, Anlagen, Bäume, Papierkörbe, Mülleimer, Stromkästen und auch um den Straßenbelag. So werden sich die Altstadtfreunde in diesem Jahr mit der Entwicklung der Plätze in Hersbruck von einst bis jetzt beschäftigen und dazu auch Fahrten nach Schwabach und Amberg unternehmen, um die dortige Entwicklung kennen zu lernen. Eine Zweitagesfahrt ins Erzgebirge wird die Situation in Marienberg und Annaberg vor Augen führen. In einigen Straßenbegehungen wollen sie die Probleme vor Ort erkunden. Auf Wunsch wurde eine Tagesfahrt nach Marienbad ins Programm genommen. Am Tag des offenen Denkmals geht es heuer um Bauforschung und Archäologie.

Einig war man sich, dass die Ergebnisse der Diskussion der Altstadtfreunde verstärkt nach außen getragen werden sollen, z. B. in einer Veranstaltung im Herbst.
 


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