Am
Marktplatz
soll der Mensch Platz haben
Hersbrucker Altstadtfreunde machen sich heuer Gedanken über die Gestaltung der öffentlichen Räume HERSBRUCK
(hs) - Die Hersbrucker Altstadtfreunde wollen sich 2008
schwerpunktmäßig mit der Gestaltung des Marktes und der
Plätze in der Stadt befassen. Bei der Versammlung im Stadtcafe
wurden dazu Ausflüge nach Schwabach, Amberg, Marienberg und
Annaberg besprochen. Die gesammelten Erkenntnisse sollen dann auch der
Öffentlichkeit und der Politik vorgestellt werden.
![]() Der
Hersbrucker Markt lebt von seinen historischen Fassaden. Hier ein
Fachwerkhaus am Unterer Markt 18.
Wozu ein Platz in der Stadt da ist, darüber machen sich die Altstadtfreunde Gedanken. In Hersbruck geht es bekanntlich derzeit wieder um den Marktplatz, das Herzstück der Stadt. Hier könnte das europäische Konzept "Shared Space" Hilfen bieten, so Vereinsvorsitzender Christian Breu. Mit ihm werden neue Perspektiven für die Raumplanung entwickelt und ausprobiert, ob die Kombination und Integration der verschiedenen Funktionen des öffentlichen Raums miteinander vereinbar sind. Breu: "Der öffentliche Raum ist ja unsere tagtägliche Umgebung. Hier halten wir uns auf, treffen andere Menschen, beobachten sie, unternehmen etwas und erholen uns. Wie dieser öffentliche Raum genutzt und gestaltet wird, sagt uns etwas über die Menschen und die Art ihres Zusammenlebens. Was verbindet sie? Wie gehen sie miteinander um?" Das sollen heuer die Fragen der Altstadtfreunde sein. Im öffentlichen
Raum sollten sich die Menschen entfalten können. Der
Straßenverkehr sei dazu nur Mittel zum Zweck, nicht aber der
Zweck an sich. Wer an einem Ort verweilt, verhält
sich anders als jemand, der unterwegs ist. Er folgt
spontanen Einfällen, bewegt sich
langsam, bleibt plötzlich stehen, wie es eben Bummler
und Spaziergänger häufig tun. Ein Problem ergibt sich
nun in der Gestaltung des öffentlichen Raums. In Nürnberg
macht sich
der Stadtrat Gedanken darüber, wie er die
öffentlichen Plätze wieder entrümpelt. Wie ist es in
Hersbruck? Es geht also um Sitzgelegenheiten,
Telefonhäuschen, Verkehrszeichen, Straßenbeleuchtung,
Anlagen, Bäume, Papierkörbe, Mülleimer,
Stromkästen und auch um den Straßenbelag.
So werden sich die Altstadtfreunde in diesem Jahr mit
der Entwicklung der Plätze in Hersbruck
von einst bis jetzt beschäftigen und dazu auch Fahrten nach
Schwabach und Amberg unternehmen, um die dortige Entwicklung kennen zu
lernen. Eine Zweitagesfahrt ins Erzgebirge wird die Situation in
Marienberg und Annaberg vor Augen führen. In einigen
Straßenbegehungen wollen sie die Probleme vor Ort erkunden. Auf
Wunsch wurde eine Tagesfahrt nach Marienbad ins Programm genommen. Am
Tag des offenen Denkmals geht es heuer um Bauforschung und
Archäologie.
Einig war man sich, dass die Ergebnisse der Diskussion der Altstadtfreunde verstärkt nach außen getragen werden sollen, z. B. in einer Veranstaltung im Herbst. |