Donnerstag, 25. August 2005
Fahrendes Volk hielt

Märchenerzähler der DornRosen zu Gast im Hirtenmuseum


HERSBRUCK (kb) — Sie entführten ihre Zuhörer nicht nur in längst vergangene Zeiten, sondern kamen auch stilecht im Pferdefuhrwerk: die Erzähler des Laufer Märchenzentrums DornRosen berichteten im Hof des Hirtenmuseums einer gespannt lauschenden Kinderschar vom Leben einer Kaufmannsfamilie und deren fantastischen Erlebnissen auf der berühmten Goldenen Straße.

 

Eine Kaufmannsfamilie auf Reisen: Die Goldene Straße führte
die Märchenerzähler auch nach Hersbruck.       Fotos: K. Bub

Schon die mittelalterlichen Kostüme der Darsteller versetzten die Kinder ins Staunen. Und so verfolgten die Kleinen bereits vor Beginn der Vorstellung mit großen Augen nahezu jeden Schritt der freundlich dreinblickenden Märchenerzähler. „Die bereiten sich gerade vor“, flüsterte ein Mädchen und rutschte aufgeregt auf ihrem Stuhl hin und her.

Die Spannung legte sich etwas, als die Kaufmannsfamilie dann endlich vor das wartende Publikum trat. Mit einer prächtigen Kutsche seien sie die Goldene Straße entlang gefahren und machten nun in Hersbruck kurz Station, sagten die Händler. Doch angefangen hatte alles mit einem großen Unglück.

Der starke Ulrich, ein reicher Kaufmann, hatte durch einen Blitz all seine Wagen verloren. Verarmt fand er mit Frau und Kindern Unterschlupf bei seiner Mutter. Im tiefsten Herzen jedoch blieb er Händler und wünschte sich nichts sehnlicher, als seiner Familie die berühmte Goldene Straße zeigen zu können. Prompt ging sein Wunsch in Erfüllung: „Auf einmal waren wir mitten in Prag “, erzählten sie geheimnisvoll. Dort hätten sie dann das Pferdefuhrwerk bestiegen, das sie auf dem großen Handelsweg nach Hersbruck führte.
 

Jeder der kleinen Gäste durfte einmal in den großen Korb der 
Händlerin greifen und sich etwas Leckeres herausnehmen.

Was sie auf ihrer langen Reise so alles erlebt hatten, faszinierte schließlich Groß und Klein. Von einem armen Bauernsohn, der König wurde, einer weisen Waldfrau und einem listigen Landwirt, der sogar den Teufel hereinlegte, war da zu hören. Aber auch die Geschichte von den zankenden Eheleuten, die mittels eines Zauberfläschchens wieder friedfertig miteinander umgehen konnten, fand lauten Applaus.

Selbstverständlich durfte in der Märchenstunde die alte Sage, wie Hersbruck zu seinem Namen kam, nicht fehlen. Zwischen den einzelnen Erzählungen sang das fahrende Volk schwungvolle Lieder und animierte das Publikum zum Mitmachen.

Dass während der Aufführung ein kleiner, aber heftiger Regenschauer für eine kurze Unterbrechung sorgte, trübte die gute Laune der Kinder nicht im Geringsten. Schnell eilten sie zusammen mit ihren Eltern und den Darstellern in die Scheune des Hirtenmuseums. Und weil sie auch dort brav den Märchenerzählern zuhörten, bekamen sie von der Kaufmannsfamilie eine Belohnung: Hanuta für die kleinen, eine Rose für die großen Zuhörer.
 
 
 
 

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