In Plech wurde einst das Eisen geschmiedet Hersbrucker Altstadtfreunde von Heinz Stark durch den Ort geführt — Bereits im 13. Jahrhundert Ioderten Schmelzöfen — Keine Stadtmauer Auch die Altstadtfreunde hatten Probleme
nach Plech zu kommen doch um so schöner wurde dann der Abend. Heinz
Stark „schwänzte“ sogar eine Gemeinderatssitzung, um die große
Gruppe durch den Ort zu führen.
Plech liegt am Rande des Landkreises Nürnberger
Land im einstigen Landkreis Pegnitz und war ein bedeutender Ort.
Noch bevor in der nahen Oberpfalz Eisen
geschmiedet wurde, wurde hier bereits Eisen verhüttet. Ob es schon
zur Keltenzeit ein Hüttenort war, ist umstritten, doch im 13. Jahrhundert
loderten hier die Schmelzöfen.
Aus dem braunen Eisensandstein (Eisenerz),
dem Kalk und der Holzkohle konnte Eisen gewonnen werden. Freilich blieb
es hier bei der Handarbeit, so dass später die Gewinnung und Verarbeitung
von Eisen mit Hilfe von Wasserkraft an der Pegnitz und ihren Nebenbächen
den Plechern den Rang ablief. Doch die Eisengewinnurig hielt sich noch
lan-ge. 1464 verlieh der Markgraf offiziell das Recht zum Eisenerzabbau.
Die Siedlung muss dann größer
geworden sein, denn bald reichte das Wasser nicht mehr. So ließ man
1533 einen 50 m tiefen Ziehbrunnen graben. Heinz Stark zeigte die Stelle,
wo das einstige Brunnenhaus stand. Sie ist heute durch ein Gasthaus überbaut,
in dem man jedoch den Brunnen heute noch besichtigen kann.
Plech war ein Straßenmarkt an der
wichtigen Straße von Nürnberg nach Eger und besonders zu den
Zinngruben von Schlaggenwald, die die Nürnberger ausbeuteten.
Der Markt konnte durch ein Haus, eine Art
Tor mitten in der Straße, gesperrt werden. Der Ort hatte aber keine
Stadtmauer, sondern nur einen Zaun, der im Mittelalter „Eiter“ genannt
wurde. Heinz Stark führte die interessierte Gruppe ein Stück
weit um den Etterweg, nachdem er sein eigenes Haus, ein Fachwerkhaus mit
Sandsteingiebel, gezeigt und die Schwierigkeiten bei der Renovierung erläutert
hatte.
Dieses Haus war das Wohnhaus des Maurermeisters
Friedrich Prey, der das Kirchenschiff 1779 im Markgrafenstil neu aufbaute.
Bereits 1740 hatte er das Pfarrhaus errichtet, einen stattlichen Barockbau
mit Walmdach.
Mehrmals war Plech abgebrannt, so 1606,
1631 bei Kämpfen im Dreißigjährigen Krieg, 1673 war die
große Katastrophe, bei der 40 Häuser und 33 Scheunen abbrannten,
und nochmals 1781 brannten durch Leichtsinn fünf Häuser und drei
Scheunen ab. Ein Bäcker soll mit einer brennenden Schleiße vom
Wirtshaus nach Hause gegangen sein und dadurch den Brand verursacht haben.
Die Kirche liegt erhaben am Hang des „
Gottvaterberges‘, nur eine alte, gut renovierte Fachwerkscheune von 1752
liegt oberhalb von ihr.
Über dem Eingang befindet sich die
Inschrift des Erbauers, des Markgrafen Christian Friedrich Carl Alexander,
und der beiden wichtigsten Plecher Beamten, des Pfarrers Joh. Daniel Möckel
und des Richters Joh. Georg Pöhringer. Die Kirche ist schon älter;
bereits 1430 ist eine Kapelle niedergebrannt worden und 1437 wird eine
Kirche erwähnt.
Aus dieser Zeit dürfte der Turm stammen,
der heute noch T-förmige Schießscharten trägt, wie sie
für Armbrustschützen erforderlich waren. Neben dem reich geschnitzten
Kanzelaltar befinden sich in der Kirche eine Wigleb-Orgel von 1770 —fast
noch original — und zwei evangelische Beichtstühle von 1782. An die
Kirche grenzt der Friedhof an, dessen alte Mauer aus Dolomitsteinfindlingen
zurzeit renoviert wird.
Heinz Stark führte die interessierten
Zuhörer weit in die Geschichte hinein — in die Zeit, als Plech dem
König Konradin, dem letzten Staufer, gehörte und er erklärte
geschickt, wieso es dann an Neuböhmen kam und von König Wenzel
an die Burggrafen verkauft wurde. Das Wappen stammt aus der Zeit, als Plech
zu Böhmen und zur Pfalz gehörte: ein aufrecht stehender doppelschwänziger
Löwe auf rotem Grund.
Die Hersbrucker bedankten sich herzlich
für die interessante Führung, bevor sie sich bei Plecher Bratwürsten
und Landbier niederließen.
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