Zur Ergänzung des GSE-Themas "Die Erde - Entstehen und Werden"
fuhren die beiden 5. Klassen ins Rieskrater - Museum nach Nördlingen.
In der Eingangshalle begann um 10.00 Uhr die Multimedia-Schau mit dem Reliefmodell der Einschlagsgegend und einem wandbreiten Luftbild, auf dem charakteristische Wölkchen den Kraterrand markieren. Im nächsten Raum zeigte ein Trickfilm-Video eindrucksvolle Szenen aus der Entstehungszeit der Erde und des Mondes, als Meteoriteneinschläge und Asteroidenkolli-sionen ungleich häufiger auftraten als in den neueren vergleichsweise ruhigeren Zeiten.
Auf einer Weltkarte konnte man per Knopfdruck jeden bekannten Meteoritenkrater als Licht-punkt abrufen und sein Luftbild auf einem Monitor betrachten. Ein elektronisches Modell unseres Sonnensystems veranschaulichte, wie unterschiedlich die Bahnen und Umlauf-geschwindigkeiten der Planeten sind. In Schaukästen waren Kleinmeteoritenfunde und Querschnitte originaler Eisenmeteoriten zu bewundern.
Im ersten Stock veranschaulichte ein Lichtdiagramm mit fortlaufenden Leuchtpunkten den Geschwindigkeitsunterschied eines Autos von 100 km/h, eines Flugzeuges mit 1000 km/h und eines Meteoriten mit 100 000 km/h.
Den Höhepunkt bildete zweifellos die nun folgende Dia-Ton-Schau vom Weg des fast ein Kilometer großen Riessteinmeteoriten vor 15 Millionen Jahren. Mit der astronomischen Geschwindigkeit von 70.000 Stundenkilometern durcheilte er das All bis er in die Erdkruste einschlug und 1000 Meter tief eindrang. Er hatte einen Krater von zwölf Kilometern Durchmesser aus der Landschaft gerissen. In der Gluthitze des Aufpralls verdampften der Meteorit und das von ihm direkt getroffene Gestein. Naheliegendes schmolz, Entfernteres wurde zertrümmert und nach außen geworfen. Die ungeheuere Wucht bewegte über 150 Kubikkilometer Gestein! In einem Umkreis von über 100 Kilometern war alles verwüstet. Einzelne Brocken wurden sogar in 400 Kilometern Entfernung gefunden. Ein See bildete sich im Krater, der nach zwei Millionen Jahren wieder verlandete.
Erst 1960 wurde der Beweis erbracht, dass die fast kreisrunde Vertiefung durch einen außerirdischen Körper entstanden ist, weil Mineralien gefunden worden sind, die nur bei extrem hohen Drucken und Temperaturen entstehen, wie sie durch Kräfte aus dem Erdinneren, wie beispielsweise bei einem Vulkan, nicht erzeugt werden können.
Im selben Raum sahen wir noch Bohrgestänge mit Bohrkernen. Das tiefste Bohrloch in Deutschland stößt etwa 9,1 km in die Unterwelt vor. Angesichts einer Distanz von rund 6.300 km von der Erdoberfläche bis zum Erdmittelpunkt ist dies jedoch nur ein winziger Bruchteil. Wieder im Erdgeschoss folgte als letztes Highlight die Mini-Vitrine mit echtem Mondgestein. Es ist eine Dankesgabe der NASA für die Möglichkeit ihrer Astronauten, im Rieskrater praktische Kenntnisse für die Erforschung der Mondkrater zu erwerben. Daneben lief das Video von Apollo 16, dem vierten Mondlandeunternehmen der NASA.
Auf dem Weg zum Bus kamen wir nochmals an den hübschen Fachwerkhäusern vorbei, ehe wir durch eines der fünf Tore die Altstadt mit der vollständig erhaltenen Stadtmauer wieder verließen. Beim Blick zurück konnten wir noch den 90 m hohen Turm "Daniel" der St. Georgskirche und den dreieinhalb Kilometer langen Wehrgang sehen, ehe wir mach Lauf zurück fuhren.