Der Mittwochs Kunstkurs der 9. Klassen konnte noch kurz vor Ende die wirklich sehenswerte Ausstellung
"trouble with fantasy" in der Kunsthalle Nürnberg besuchen. Gleich beim Eingang beeindruckte die Schüler die Arbeit von Markus Sieg: Er stellt ein blau-grünes Tor vor ein großes Tafelbild mit fantastisch anmutenden Digitaldrucken, so dass das Ganze an einen mittelalterlichen Altar erinnert. In einem anderen Raum ähnelt die Video-Installation von Tobias Bernstrup "Espress Line To Level 800" nur auf den ersten Blick einem Videospiel. Zwar kann der Besucher mittels Mausklick in einem gigantisch-futuristischen turmähnlichen Hochhauskomplex (solche Pläne existieren für Tokio) von der Eingangshalle mit dem Aufzug in den achthundertsten Stock gelangen, doch hat er letztendlich keinen Einfluss auf irgendein Geschehen. Er landet immer wieder in der Eingangshalle.
Die chinesische Künstlerin Cao Fei zeigt in ihrer Videoarbeit eine Abfolge kurzer Szenen, die sehr an Rollenspiele im Stil der japanischen Mangas erinnern. Auch hierzu fiel den Schülern der Zugang leicht. Im dritten Raum hängen vier Bilder von Michael Kunze. Seine düsteren Gemälde wecken Assoziationen zu Alpträumen, Fantasyfilmen, aber auch zu Hitlers größenwahnsinniger Architektur. Das Interessante ist,
dass er eines dieser Bilder auf vier Tafeln gemalt hat, die er immer wieder neu kombinieren kann. So entstehen neue Ansichten der gleichen Gebäude, was die Schüler mit verkleinerten Abbildungen begeistert ausprobierten.
Mit Schere, Klebstoff, bunten Papieren und Ausschnitten aus Illustrierten fertigten die Schüler im Anschluss
eigene fantastische "Tafelbilder", die aneinandergereiht ihre eigene Wirkung entfalten und sogar eine Geschichte erzählen können. So wurde mit Hilfe des Kunstpädagogischen Zentrums
der Besuch einer zeitgenössischen Kunstausstellung wieder zu einem echten Gewinn für den Kunstunterricht.
