TSV hält über eine Halbzeit lang mit um dann dem Meister die Ehre zu erweisen
Überraschend gut präsentierten sich die Winkelhaider Handballer über zwei Drittel der Spielzeit beim Schaulaufen des Meisters in Rimpar, ehe dann Physis und Psyche die Waffen streckten und dem Aufsteiger letztendlich den deutlichen 40:28 (18:17) Erfolg bescherte.
Es war ein würdiger Rahmen für den Abschied des Meisters aus der Bayernliga. Volles Haus, unter ihnen die beiden Nationalspieler Carsten Lichtlein und Martin Strobel vom TBV Lemgo, mit entsprechend geräuschvoller Kulisse. Dass der TSV als Spielverderber fungieren könnte, wurde zwar im Begleitheft zu dieser Partie befürchtet, aber so richtig ernst genommen, wurde er wohl nicht. Um so erstaunter dann der couragierte Auftritt des TSV, der sich unbeeindruckt von der Atmosphäre zeigte und die Qualitäten offenbarte, die ihm die Big Points zum Ligaerhalt beschert hatten. Die Winkelhaider hielten anfänglich gut mit (7:8 in der 15. Minute) und ließen sich selbst vom 14:10 in der 23. Minute (noch) nicht aus der Ruhe bringen, sondern ihr Rückraum mit Dan Boescu, Jiri Smolik und Tibor Gilan fand immer wieder Lücken in der Rimparer Deckung, so dass sie sich bis zum Halbzeitpfiff auf 18:17 heran kämpfen konnten. Denn auch die Abwehr mit Peter Faderl im Rücken zeigte sich körperlich und mental auf der Höhe.
Auch nach Beginn der zweiten Halbzeit blieb der TSV beim 23:21 und 26.23 (40. Minute) an den Gastgebern dran, ehe dann in der letzten Viertelstunde dem Aufwand so richtig Tribut gezollt werden musste, fünf Minuten lang kein Treffer mehr zu Stande kam, während eine Angriffswelle nach der anderen auf das eigene Tor zu rollte. Aus dem 29:25 war ein 35:25 geworden und der 40. Treffer für die Hausherren in Reichweite, den der TSV dann auch nicht mehr verhindern wollte und konnte. Der Meister konnte einfach immer wieder gleichwertiges Personal aufbieten und fast wie im Eishockey mit mehreren Sturmreihen agieren.
Als Fazit bleibt: Das Ziel des Klassenerhalts war schon seit mehr als vier Wochen erreicht, was ja so nicht unbedingt zu erwarten war. Dem Abstieg kann jetzt auch der SC Freising entgehen, der den TSV Göggingen auf der Zielgerade noch abgefangen hat und jetzt auf den Verbleib des TSV Friedberg in der Regionalliga hofft.
Die Treffer erzielten:
Rimpar: Karrer 4; Kraus 8; Ühlein 1; Skilbred 2; Heinrich 7/1; Kemmer 2; Dorsch 8/5; Pflugradt 3; Sauer 4, Fleder1/1
Winkelhaid: Smolik 8/3; Kun 2; Kaspar 2; Virag 2; Boescu 6; Gilan 5; John 1; Herbst 1; Räbel 1
Siebenmeter:
Rimpar: 9/7; Winkelhaid: 3/3
Hinausstellungen:
Rimpar: 6; Winkelhaid: 6
Daniel Doppler