TSV Winkelhaid - TSV Rödelsee

29:27 (12:10)

 

Richtungsweisende Partie mit unrühmlichen Ausgang

Tumulte auf dem Spielfeld überschatten Erfolg des TSV

 

„60 Minuten, 1000 Emotionen.“ Mit diesem knappen und griffigen Motto wird Bayernligahandball den Zuschauern in Winkelhaid vorgestellt. In der  richtungsweisenden Partie gegen den TSV Rödelsee fügten beide Mannschaften  nach exakt 59:53 Minuten diesem die unschöne Variante überschäumender Gefühlswellen in de Form von Tumult und Rudelbildung auf dem Spielfeld hinzu. Die Begegnung war da  dem Ergebnis nach zwar schon entschieden. Mit  dem 29:27 (12:10) endete ein Spiel,  das der TSV eigentlich über fünfzig Minuten sicher beherrschte, dann daraus eine Zitterpartie werden ließ und dabei diesen Erfolg fast noch verspielt hätte.

 

Erinnerungen an Simbach vor drei Wochen wurden dabei geweckt. Wie dort wurde eine sichere Führung (27:22 in der 53. Minute) durch geistiges Abschalten erneut auf Spiel gesetzt. Das Ergebnis locker nach Hause schaukeln, lautete wohl die Devise bei den Gastgebern.  Aber fünf Tore sind bei dieser verbleibenden Spielzeit im Handball nun einmal kein sicheres Ruhekissen, auf das man sein müdes Haupt betten könnte. Die Gäste nahmen denn auch diese Einladung dankend an, verkürzten innerhalb von vier Minuten auf 27:25, in der 59. Minute dann sogar auf 28:27, ehe Christian Räbel 30 Sekunden vor dem regulärem Ende der entscheidende Treffer gelang. Der allerletzte Angriff der Rödelseer versank dann im Chaos von beiderseits blank liegenden Nerven, die zu Ringkämpfen auf beiden Hälften des Spielfeldes führten.

 

Begonnen hatte dieses Begegnung recht zäh. Das brandneue Spielgerät war noch etwas gewöhnungsbedürftig, so dass der Torreigen erst in der fünften Spielminute durch einen Strafwurf der Gäste eröffnet wurde. Beide Teams fanden auch in den folgenden Minuten nicht so recht ins Spiel, vergaben dabei zahlreiche Möglichkeiten, so dass bis zur 17. Minute (6:6) keine Führung Bestand hatte. Da das Deckungszentrum der Winkelhaider mit Sascha Kluge, Sebastian Mäder und Micha Kaspar den Rödelseer Rückraum nun immer besser in den Griff bekam und David Bakos wieder eine Quote von über 50% gehaltener Bälle aufzuweisen hatte, konnte sich die Hausherren in der Folgezeit deutlich absetzen (12:8 in der 28. Minute). Sie versäumten dann aber  mit drei Fehlwürfen in Folge, darunter einen Siebenmeter,  einen höheren Vorsprung herauszuspielen, so dass die Gäste wieder auf zwei Tore herankamen. Im Angriff wurde das Spiel des TSV von einen nahezu explodierenden Tamas Virag und dem von ihm immer wieder geschickt eingesetzte Kreisspieler Micha Kaspar.

 

Eine Überzahlsituation konnte der TSV zu Beginn der zweiten Halbzeit nur mit einem Treffer für sich nutzen. Die jetzt offensivere Ausrichtung ihrer Abwehr bescherte dann den Gästen  auch die erhofften Ballgewinne, so dass sie schnell zum Ausgleich kamen (13:13 in der 34. Minute).  Getragen von einer erneuten Überzahl konnten die Winkelhaider dann zunächst wieder den Abstand auf zwei Treffer erhöhen, dem sie dann bis zur 39. Minute noch zwei weitere folgen ließen. Bis zur Mitte der zweiten Hälfte erreichte der TSV dann sogar noch ein 22:16 und 23:17. Diesen Vorsprung, der in der Folge zwischen fünf und sechs Toren pendelte, hielten die Hausherren dann bis zur erwähnten 53. Minute. In dieser Phase zeichnete sich auf Winkelhaider Seite Christian Räbel auf der Rechtaußenposition besonders aus, der an diesem Tag ohne Fehlwurf blieb.

 

Reduziert man diese Partie auf ihre sportliche Seite, bleibt festzuhalten, dass der TSV seinen Platz im zweiten Teil des Mittelfeld vorerst gefestigt hat und den weiteren Aufgaben ohne absolut großem Druck entgegensehen kann.

 

 

 

 

 

Die Treffer erzielten:

 

Winkelhaid: Smolik 5/2; Kaspar 4; Virag 8/1; Gilan 3; Herbst 2; Räbel 7/1

 

Rödelsee: Schmitt 2; Bauer 2; Sauerhammer 4/4; C. Häckner 1; Vitkovic 7; R. Suchy 1;

Paul 6; M. Häckner 2; Sydorchuk 2

 

Siebenmeter:

Winkelhaid: 5/4; Rödelsee: 5/4

 

Hinausstellungen:

Winkelhaid: 6 + Rote Karte für: T. Kun, S.Kluge, T.Gilan

Rödelsee: 5 + Rote Karte für M. Sammetinger, V. Vitkovic

 

                                                                                                                  Daniel Doppler